48h Musik von der Insel

War das ein Super-Wochenende

48h Musik von der Insel

 

Zum fünf­ten Mal fand am letz­ten Wochen­en­de das Fes­ti­val 48h statt. Grö­ßer und bun­ter denn je, gab es 165 Live-Acts an über 50 ver­schie­de­nen Spielorten.

48h rief und alle alle kamen, aus Wil­helms­burg, Kirch­dorf, Georgs­wer­der, vom Klei­nen Gras­brook, der Ved­del und natür­lich vom Fest­land. Die Musik­be­geis­ter­ten kamen zu Fuß, mit Rad, Rol­la­tor, Scoo­ter, Skate­board, Kanu, einem Dampf­schiff und dem HVV.

Und dann fiel am Frei­tag um 18.00 Uhr der Start­schuss mit war­men Wor­ten u.a. von Kat­ja Scheer und Andy Gro­te. Gedankt wur­de vor allem den vie­len ehren­amt­li­chen Orga­ni­sa­to­ren, den unschätz­ba­ren Hel­fern, der Tech­nik und den Spon­so­ren. „Das dür­fen im nächs­ten Jahr ger­ne dop­pelt so vie­le sein“, mein­te Kat­ja Scheer.

Beson­de­rer Dank galt allen, die ihre Woh­nun­gen, Läden, Gär­ten, Hin­ter­hö­fe und ande­re Loca­ti­ons für die Auf­füh­run­gen zur Ver­fü­gung stellten.

Und dann ging es auch schon los, hin­ein ins Ver­gnü­gen. Und wer die Wahl hat­te, hat­te auch die Qual. Alles war kaum zu schaf­fen, also erst ein­mal ein Blick in das dick gefüll­te Pro­gramm. Fast alles war gut und schnell zu errei­chen und das Wet­ter spiel­te ganz selbst­ver­ständ­lich auch mit.

Was ist hän­gen geblie­ben, was war schön? Das ist gar nicht so leicht zu beant­wor­ten. Immer spiel­ten der Ort und die dort statt­fin­den­de Musik eine gro­ße Rol­le. Und bei die­ser Aus­wahl hat­ten die Orga­ni­sa­to­ren ein abso­lut gol­de­nes Händchen.

So spiel­te Men­dez im Flak­turm des Ener­gie­bun­kers. Das war ein ganz spe­zi­el­ler Auf­tritt, der genau zu die­sem wun­der­bar illu­mi­nier­ten Ort pass­te. In der Hofa wur­de die gut besuch­te Ver­an­stal­tung von Lar­ry und Bar­ry Singh kurz­fris­tig vom Cafe Pau­se in den Saal ver­legt. Die bei­den Punk-Oldies hat­ten sich spon­tan mit der nach­fol­gen­den Band Robin­son Krau­se zusam­men­ge­tan. Wei­ter ging es zur Deich­die­le, wo Jür­gen Ufer mit sei­ner Band lei­se Töne anschlug. Und wei­ter, wei­ter, wei­ter, die Stra­ßen vol­ler Men­schen und Räder und an fast jeder Ecke Musik, manch­mal bekannt, manch­mal ein­fach anders.

Der Sams­tag star­te­te beschau­lich mit meh­re­ren Ange­bo­ten zum Frühschoppen.

Am Vogel­hüt­ten­deich bei der Bes­se­ren Hälf­te reich­te der Geh­weg kaum aus, um allen Inter­es­sier­ten Platz zu bie­ten. Und dann gab es ja auch noch im Ate­lier­haus, in der Fähr­stras­se 85 und Links und Rechts des Weges vie­les zu sehen und vor allem zu hören. Ein beson­ders schö­ner Ort war die Aus­sichts­platt­form am Alten Elb­tun­nel. Hier spiel­te die UKW Band. Auch so ein Ort, der ein gemisch­tes Publi­kum anzog, Fans, Vor­bei­schlen­dern­de, Tou­ris­ten, Rad­ler, Elbwanderer.

Ja und sonst, wohin jetzt? Ein­fach mal alle Plä­ne über Bord gewor­fen und ein wenig aus­ru­hen. Dazu pass­te präch­tig der Gär­ten der Fami­lie Weiss und die ent­spann­te Musik des Kako Weiss Ensem­bles. Und jetzt nur noch trei­ben las­sen, kei­ne Plä­ne, ein­fach irgend­wo neue Musik hören, Leu­te tref­fen, schnacken und wie­der mal ganz woan­ders hängenbleiben.

Am Sonn­tag schien die Son­ne und im igs-Park sorg­te die Grup­pe Que­ke mit Musik aus Süd­afri­ka für einen beschwing­ten Tages­start. Und wie­der waren die Stra­ßen gefüllt und alle kamen, um den letz­ten Tag zu genie­ßen, ob am Anle­ger mit Valen­ti­ne and the True Belie­vers, auf dem Bun­ker mit Eddy Win­kel­mann oder oder oder.

Eine ganz beson­ders ein­drucks­vol­le Ver­an­stal­tung war der Rund­gang zu den Stol­per­stei­nen mit Mag­gie von der Geschichts­werk­statt Wil­helms­burg und Lutz Cas­tel & die Mas­sel Klez­mo­rim. Mit einem gesun­ge­nen Gebet wur­den die zahl­rei­chen Besu­cher ein­ge­stimmt und konn­ten Geschich­te haut­nah mit­er­le­ben. Das ging unter die Haut. Dan­ke dafür!

Und dann noch eine Fra­ge zum Schluss: Was war das bes­te oder schöns­te Erleb­nis? Eigent­lich die gan­ze Ver­an­stal­tung, die vie­len fröh­lich gelaun­ten Men­schen, die ent­spann­te Atmo­sphä­re, die Begeg­nun­gen mit Frem­den, aber auch mit Men­schen, die man lan­ge nicht gese­hen hatte.

Einen per­sön­li­chen Favo­ri­ten habe ich den­noch: Butts on Bucketts an der Alten Schleu­se. Hier pass­te alles zusam­men, der Ort, die Musik, die Son­ne, ein­fach Wohl­fühl­at­mo­sphä­re. Es gäbe noch so viel mehr zu berich­ten, doch dafür reicht die Zeit und der Platz nicht, 48h sind eigent­lich viel zu kurz. Und alle, die nicht dabei waren, und nun bemer­ken, was sie ver­passt haben, nicht trau­rig sein, im nächs­ten Jahr geht es weiter.

Und was habe ich ver­ges­sen, bestimmt ganz viel, aber eins ist noch hän­gen geblie­ben: Kei­ner ist ver­durs­tet oder ver­hun­gert. Über­all gab es Geträn­ke und Essen zu zivi­len Prei­sen. Und dann war doch noch was: Die Orga­ni­sa­ti­on, die Tech­nik, die Logis­tik, alles klapp­te super­gut, und wenn nicht, hat es kei­ner bemerkt.

Auf ein Wie­der­se­hen im nächs­ten Jahr. Nach 48h ist auch schon wie­der vor 48h.