Abgehoben vom Einheitsbrei

Foto@IBA Hamburg GmbH – Weltquartier Gerber Architekten BA IV – Bernadette Grimmenstein

Bildschirmfoto 2015-02-02 um 10.06.48

„BDA Ham­burg Archi­tek­tur Preis 2014“ für das Welt­quar­tier in Wilhelmsburg

Hier die Pres­se­mit­tei­lung der IBA Ham­burg GmbH:

Nach dem „Deut­schen Bau­her­ren­preis 2013“ und dem „Städ­te­bau­preis 2014“ für das Welt­quar­tier sowie dem „Carl-Fried­rich Fischer Preis 2014 – Huma­nes Woh­nen“ für die soge­nann­ten „Kopf­bau­ten“, erhiel­ten letz­te­res am 29.01.15 den „BDA Ham­burg Archi­tek­tur Preis 2014“.

Das Ensem­ble Wei­ma­rer Stra­ße 74 – 78 und Vering­stra­ße 80 – 84 bil­det das neue nörd­li­che Tor zum Welt­quar­tier. Alle Woh­nun­gen sei­ner Süd­sei­te sind mit Log­gi­en aus­ge­stat­tet. Im Innen­hof des Gebäu­des kön­nen sich die Mie­ter in den von ihnen gestal­te­ten Gar­ten­in­seln auf­hal­ten. Außer­dem befin­den sich hier Spiel­plät­ze und wei­te­re Grün­flä­chen. Der Neu­bau leis­tet als ener­ge­tisch effi­zi­en­tes Pas­siv­haus einen Bei­trag zur nach­hal­ti­gen Ein­spa­rung natür­li­cher Res­sour­cen. Die Ein­gangs­mie­te beträgt  5,70 Euro pro m² net­to kalt. Ent­wor­fen wur­de der Bau vom Archi­tek­tur­bü­ro Ger­ber Architekten.

In der Begrün­dung der Jury heißt es: „Das auf­fäl­ligs­te Merk­mal der bei­den mini­ma­lis­tisch kla­ren Neu­bau­ten sind die unre­gel­mä­ßig abge­schräg­ten, an einen sti­li­sier­ten Gebirgs­zug erin­nern­den Sat­tel­dä­cher ohne Über­stand, deren Zacken auf die klei­ne­ren Zei­len­häu­ser ver­wei­sen. Die gro­ßen Gie­bel ver­lei­hen den Kopf­bau­ten nicht nur eine skulp­tu­ra­le Kör­per­haf­tig­keit; sie bie­ten auch Platz für zusätz­li­che Woh­nun­gen sowie Abstell­räu­me. Das sozi­al, städ­te­bau­lich und ener­ge­tisch vor­bild­li­che Ensem­ble beweist, dass abge­schräg­te Dach­land­schaf­ten, die sich vom Ein­heits­brei der Flach­dach­ku­ben abhe­ben, auch in der heu­ti­gen Archi­tek­tur ihre Berech­ti­gung haben.“

Foto @ IBA Hamburg GmbH - Weltquartier Gerber Architekten BA IV - Bernadette Grimmenstein
Foto@IBA Ham­burg GmbH – Welt­quar­tier Ger­ber Archi­tek­ten BA IV – Ber­na­det­te Grimmenstein

 

Lutz Bas­se, SAGA GWG Vor­stand: „Wir freu­en uns sehr über die­se Aus­zeich­nung. Sie bestä­tigt ein­drucks­voll unse­re seit vie­len Jah­ren ent­wi­ckel­te Stra­te­gie der nach­hal­ti­gen Quartiersentwicklung.“

Uli Hell­weg, IBA-Geschäfts­füh­rer: „An der Gestal­tung des Welt­quar­tiers haben vie­le Betei­lig­te sehr enga­giert mit­ge­wirkt. Das Welt­quar­tier ist für Men­schen unter­schied­li­cher Her­kunft zu einer neu­en Hei­mat gewor­den. Die bedeu­ten­den Aus­zeich­nun­gen, die die­ses IBA-Pro­jekt erhält, wür­di­gen dies auf ein­drucks­vol­le Art und Weise.“

 

Über das Weltquartier:

Als Pro­jekt der IBA Ham­burg wur­de und wird das Wil­helms­bur­ger Welt­quar­tier zu einem Modell­pro­jekt für inter­kul­tu­rel­les Woh­nen umge­stal­tet. Rund um die Wei­ma­rer Stra­ße leb­ten vor der Umge­stal­tung hier mehr als 1.700 Men­schen aus mehr als 30 Her­kunfts­län­dern. Nach Fer­tig­stel­lung wer­den hier rund 2.000 Men­schen woh­nen. SAGA GWG inves­tiert in das Welt­quar­tier mehr als 100 Mio. Euro – baut ins­ge­samt 273 öffent­lich geför­der­te Woh­nun­gen und moder­ni­siert 469 Bestands­woh­nun­gen. Das Groß­pro­jekt ist in zehn ver­schie­de­ne Bau­ab­schnit­te ein­ge­teilt. Im Lau­fe des Jah­res 2016 soll es abge­schlos­sen sein. Aktu­ell befin­den sich noch 112 Woh­nun­gen in Bau. 630 Woh­nun­gen – davon 469 durch Moder­ni­sie­rung – sind bis heu­te fer­tig gestellt.

Trotz umfang­rei­cher Moder­ni­sie­rung und mit öffent­li­cher För­de­rung blei­ben die Mie­ten im Welt­quar­tier auf einem sta­bi­len Niveau. Der Unter­schied zwi­schen der ehe­ma­li­gen Warm­mie­te und der jet­zi­gen Warm­mie­te in einer kom­plett moder­ni­sier­ten Woh­nung im Welt­quar­tier beträgt im Schnitt nur 13 Cent pro m². Die Stadt Ham­burg för­der­te das Bau­vor­ha­ben finan­zi­ell, sodass die Woh­nun­gen im Welt­quar­tier nach der Moder­ni­sie­rung einer lang­fris­ti­gen Miet­preis- und Bele­gungs­bin­dung unter­lie­gen. Die Miet­prei­se wer­den dadurch 30 Jah­re vor­aus­sag­bar blei­ben. Dabei erhöht sich der Qua­drat­me­ter­preis nach einer fest­ge­leg­ten Anfangs­mie­te alle zwei Jah­re um 15 Cent. Eine moder­ni­sier­te Woh­nung, die eine Anfangs­mie­te von 5,60 Euro pro m² net­to kalt hat­te, kos­tet im Jahr 2025, also 15 Jah­re spä­ter, 6,75 Euro pro m² und wie­der­um 15 Jah­re spä­ter im Jahr 2040 7,85 Euro pro m² net­to kalt.

 

Wei­te­re IBA Ham­burg Pro­jek­te mit BDA Preis ausgezeichnet:

Bei der Preis­ver­lei­hung des BDA Ham­burg Archi­tek­tur Preis 2014 wur­den gleich vier IBA-Pro­jek­te mit den Plät­zen 1–3 aus­ge­zeich­net. Dar­über hin­aus erhiel­ten 5 Pro­jek­te Wür­di­gun­gen und auch das Publi­kum wähl­te zwei Gebäu­de beim BDA / Ham­bur­ger Abend­blatt Publi­kums­preis auf den zwei­ten und drit­ten Platz.

Die Preis­trä­ger der IBA Ham­burg im Überblick:

1. Preis­rang:  Neu­bau der Behör­de für Stadt­ent­wick­lung und Umwelt sowie Welt­quar­tier Wil­helms­burg (Ger­ber Kopfbauten).

2. Preis­rang: Bil­dungs­zen­trum Tor zur Welt
3. Preis­rang: Case Stu­dy #1 – Smart Pri­ce House

Wür­di­gung: Quar­tier am Park Insel­le­ben, Hybrid House Ham­burg, WÄLDERHAUS, Ener­gie­bun­ker, Sprach- und Bewegungszentrum

 

Quel­le: www.iba-hamburg.de