Das ATELIERHAUS 23

Atelierhaus23@C. Waldbüßer

Platz für Kunst, Kreativität & Kultur!

Direkt am Vering­ka­nal als Nach­bar der Honig­fa­brik lie­gen die Vering­hö­fe. Mit­ten im char­man­ten, grün­der­zeit­li­chen Rhei­er­stiegs­vier­tel gibt es seit 2010 zwei Ver­ei­ne, wel­che auf 2000qm Wir­kungs­stät­te, Hei­mat, Herz und Platt­form gewor­den sind für Kunst, Krea­ti­vi­tät und Kul­tur in Wilhelmsburg.

Zwei Mit­glie­der Car­la Bin­ter und Maren Kunt­ze erzäh­len uns von ihren Vering­hö­fen, von Leit­bil­dern und wie alles begann.

Im Herbst 2010 grün­de­ten wir den gemein­nüt­zi­gen „Ver­ein zur För­de­rung von Kunst- und Kul­tur“. Und den nicht gemein­nüt­zi­gen Ver­ein Vering­hö­fe e.V.

Es gab in die­sen 3 Jah­ren einen ste­ten Wech­sel von Inter­es­sen­ten. Unge­fähr sechs die­ser Mit­glie­der sind über die Jah­re dabei­ge­blie­ben und haben ele­men­ta­re Struk­tu­ren geschaf­fen. Nach lan­gen Dis­kus­sio­nen haben wir uns für ein zwei­glei­si­ges Ver­eins­mo­dell ent­schie­den, mit der wir unse­re Selbst­or­ga­ni­sa­ti­on und betriebs­wirt­schaft­li­che Trag­fä­hig­keit sicher­stel­len kön­nen. Der För­der­ver­ein strebt sat­zungs­ge­mäß die För­de­rung von Kunst- und Kul­tur an. Den nicht gemein­nüt­zi­gen Ver­ein ver­ste­hen wir als Teil eines Soli­dar­zu­sam­men­schlus­ses, mit dem Zweck, selbst­or­ga­ni­sier­ten und nach­hal­tig erschwing­li­chen Raum für Künst­ler und Krea­tiv­ge­mein­schaf­ten zu schaf­fen. Wir sind Mie­ter der Stadt Ham­burg und haben einen 30jährigen Ver­trag mit der Sprin­ken­hof AG, einer stadt­ei­ge­nen Immobilienverwaltungsgesellschaft.

 

„Zum 1. Okto­ber 2013 sind die ers­ten Künst­ler ein­ge­zo­gen. Nach und nach konn­ten wir alle 45 Räum­lich­kei­ten vermieten.“ 

Nora Katthöfer Reiherstiegfest 2013 Foto Jörg Pennig
Nora Katthöfer Rei­her­stiegfest 2013 Foto Jörg Pennig
Konferenz mit den Wilhelmsburger Schulleitern Foto@Dorota Sliwonik
Kon­fe­renz mit den Wil­helms­bur­ger Schul­lei­tern Foto@Dorota Sliwonik

 

Im Rah­men der inter­na­tio­na­len Bau­aus­stel­lung in Ham­burg wur­den neue Räu­me für Kunst- und Krea­ti­vi­tät geschaf­fen. Das Gebäu­de war das ehe­ma­li­ge Ver­wal­tungs­ge­bäu­de der Mer­kel KG, Teil einer Asbest- und Gum­mi­wa­ren­fa­brik. 2008 erwarb die Stadt Ham­burg das Gelän­de. Meh­re­re Gebäu­de­tei­le der Pro­duk­ti­ons­stät­te wur­den abge­ris­sen, ursprüng­lich war die Anzahl der Ate­liers dop­pelt so hoch geplant. Die IBA sanier­te das Gebäu­de ener­ge­tisch, die Bau­sub­stanz, Haus­tech­nik und die Trep­pen­häu­ser wur­den moder­ni­siert. Die Innen­aus­stat­tung des Ate­liers genügt Mini­mal­an­for­de­run­gen. Der Innen­aus­bau wur­de mit uns Künst­lern geplant. Dank Eigen­leis­tung unse­rer Mit­glie­der wur­den die Ate­liers wei­ter ausgebaut.

Wir sind mitt­ler­wei­le eine wach­sen­de Gemein­schaft aus ver­schie­de­nen Spar­ten: Pols­ter­werk­statt und Möbel­bau, Metall­werk­statt mit Schwer­punkt Lam­pen­de­sign, Kera­mik­werk­statt, Tex­ti­le Werk­statt, Möbel­de­sign, Gei­gen­bau­werk­statt, Saz Werk­statt, Schlag­zeug­stu­dio, Tanz­stu­dio, Illus­tra­ti­on, Male­rei, Stein­bild­haue­rei, Per­forming Arts, Gra­fik­de­sign und Fotografie.

Der Zusam­men­schluss von ver­schie­de­nen Arbeits­ge­mein­schaf­ten ermög­licht es uns mit gro­ßer Offen­heit künst­le­risch wie auch krea­tiv neue Wege beschrei­ten. Drei­zehn Künst­ler und Kunst­hand­wer­ker haben sich außer­dem in einer Schul- AG zusam­men­ge­fun­den um Koope­ra­tio­nen mit Schu­len und ande­ren Bil­dungs­trä­gern einzugehen.

Uns ist es wich­tig einen attrak­ti­ven Ort zu schaf­fen, für begeis­te­rungs­fä­hi­ge Men­schen und nut­zer­freund­li­chen Pro­duk­ti­ons­mög­lich­kei­ten. Daher haben wir ein ganz bestimm­tes Leitbild:

  • In den Vering­hö­fen ent­ste­hen räum­li­che Frei­hei­ten, wel­che Ver­bin­dun­gen von Men­schen und Dis­zi­pli­nen ermöglicht.
  • Der schöp­fe­ri­sche Pro­zess steht bei uns im Mit­tel­punkt. Wir ent­fal­ten ein brei­tes Spek­trum krea­ti­ver Angebote.
  • Hier lebt die Stra­te­gie einer Gemein­schaft, die über Koope­ra­ti­on und Viel­falt gemein­sa­me Wer­te schafft.
  • Kon­flik­te sehen wir als Her­aus­for­de­rung zum Wach­sen und erschlie­ßen das dar­in inne woh­nen­de krea­ti­ve Potential.
  • Wir bewah­ren uns unse­re geis­ti­ge Frei­heit und Offen­heit, damit immer wie­der Neu­es ent­ste­hen kann.
  • Das erhe­ben­de Erleb­nis, etwas geschafft zu haben, wol­len wir für uns und ande­re erfahr­bar machen.
  • Wir sind mit den Stadt­teil ver­bun­den und öff­nen Zugän­ge zu Kunst und Kul­tur. Unse­ren Besu­chern begeg­nen wir offen und gastfreundlich.

Unse­re Moti­va­ti­on und Aus­gangs­punkt für unse­re offe­nen Werk­stät­ten zie­hen wir dar­aus, dass Wil­helms­burg einer der ärms­ten Stadt­tei­le von Ham­burg ist.

 

„Es leben hier vie­le benach­tei­lig­te Men­schen aus unter­schied­li­chen Kul­tu­ren. Dar­aus erwächst unser Kul­tu­rel­les Engagement.“

 

Die Koope­ra­ti­on unter den Kol­le­gen ist ein wesent­li­cher Antrieb für vie­le, sich im Ate­lier­haus ein­zu­mie­ten. Eine Vor­aus­set­zung für den Abschluss eines Miet­ver­tra­ges mit Inter­es­sen­ten und dem Ver­ein ist, dass der oder die­je­ni­ge sich ver­pflich­tet in einer der Arbeits­grup­pen, die einen Part der Selbst­ver­wal­tung über­nom­men haben, zu engagieren.

Der Gemein­schafts­ge­dan­ke ist soweit ver­an­kert, dass Koope­ra­ti­on mit ande­ren Ate­liers aus­drück­lich erwünscht sind. Das Bewusst­sein, dass wir so bes­se­re Pro­duk­ti­ons­be­din­gun­gen schaf­fen kön­nen, durch einen genera­ti­ons­über­grei­fen­den frucht­ba­ren Erfah­rungs­aus­tausch, prägt unse­re Ein­stel­lung zur Gemein­schaft. Es sind in dem kur­zen Zeit­raum schon ganz kon­kre­te Arbeits­pro­jek­te ent­stan­den, die zu neu­en beruf­li­chen Ori­en­tie­run­gen und Schwer­punk­ten geführt haben. Die Initia­ti­ve der Schul­ar­beits­grup­pe z.B. führ­te dazu, dass eini­ge von den Teil­neh­men­den von den päd­ago­gisch fach­lich Erfah­re­nen pro­fi­tie­ren und sich dar­aus neu spar­ten­über­grei­fen­de Pro­jek­te ent­wi­ckeln. Das Erfor­schen prak­ti­scher Mög­lich­kei­ten steht dabei im Vor­der­grund. Eine Künst­le­rin, die bis­her als Tex­til­de­si­gne­rin gear­bei­tet hat, möch­te ihr ererb­tes Werk­zeug in einer offe­nen Werk­statt mit ande­ren aus­pro­bie­ren und erhofft sich dadurch neue Fähig­kei­ten und Erfahrungsfelder.

Mit unse­rem Antrieb zur Eigen­ar­beit, täg­li­chem Erfor­schen, Wege und Lösun­gen für das prak­ti­sche Han­deln zu fin­den und der Lust am Sel­ber­ma­chen und sich wei­ter­zu­ent­wi­ckeln, möch­ten wir ande­re, die das nicht gewohnt sind, anste­cken und begeis­tern, sich auszuprobieren.

 

„Wag­nis­se ein­zu­ge­hen, um neue Fähig­kei­ten zu entwickeln.“

 

Im gan­zen Haus wer­den ver­schie­de­ne Kur­se ange­bo­ten, die von alters­un­ter­schied­li­chen Grup­pen aus dem Stadt­teil besucht wer­den. Kin­der und Senio­ren, Jugend­li­che und jun­ge Müt­ter sor­gen für ein ste­tes Kom­men und Gehen. Wir bie­ten einen offe­nen Treff­punkt für Men­schen aus dem Stadt­teil. Unse­re Gale­rie mit ver­eins­ei­ge­nem Cafè liegt wun­der­schön direkt am Kanal. Der Ver­ein wächst zu einem Ort des Aus­tau­sches und der Ver­net­zung im Stadt­teil. Unse­re Aus­stel­lun­gen, Kin­der­frei­zei­ten, Work­shops für gro­ße Grup­pen, Märk­te, Tausch­bör­sen, Weih­nachts­märk­te und Fes­te sind für alle Men­schen aus dem Stadt­teil. Die Ter­mi­ne zu unse­ren Akti­vi­tä­ten wer­den immer recht­zei­tig angekündigt!

WIP star­tet mit die­ser Vor­stel­lung der Vering­hö­fe die Rei­he „Krea­tiv am Kanal“ und stellt abwech­selnd ver­schie­de­ne Künst­ler mit Ihren Wer­ken vor!

Kon­takt zu den Veringhöfen: