Ausstellung: Kinder malen ihre Heimat

Den neuen Nachbarn sagt man Guten Tag. Das gehört sich so!

Am Frei­tag, den 27.01.17 wur­de die Son­der­aus­stel­lung „Kin­der malen ihre Hei­mat“ in der Ball­in­Stadt auf der Ved­del eröff­net. Bei einer im März 2016 initi­ier­ten Mal-Akti­on hat­ten 40 Kin­der aus ver­schie­de­nen Län­dern, wie Syri­en, Afgha­ni­stan, Eri­trea, Russ­land und Deutsch­land ihre Vor­stel­lung von ihrer Hei­mat far­ben­freu­dig auf die Lein­wand gebannt. In den Feri­en wur­de in einer gro­ßen Lager­hal­le der Pin­sel flei­ßig geschwungen! 

Das Pro­jekt wur­de initi­iert und geför­dert durch ein Pro­jekt von för­dern und woh­nen, die Ev.-luth. Kir­chen­ge­mein­de zu Ham­burg-Hamm und den AQUA-AGENTEN c/o Micha­el Otto Stif­tung für Umweltschutz. 

Mit Hei­mat ver­bin­den vie­le einen kon­kre­ten Ort – sei es das Land, die Stadt, das Haus, das Zim­mer, in dem man lebt, oder der Ort, an dem man gebo­ren ist. Ande­re sagen, ihre Hei­mat ist dort, wo die Vor­fah­ren her­kom­men. Jeder defi­niert das Wort „Hei­mat“ anders. 

Die­se klei­nen Meis­ter­wer­ke sind jetzt zu sehen bis zum 26.Februar 2017 im Haus 3 der BallinStadt. 

Die Eröff­nung der Aus­stel­lung war beglei­tet  durch eine Auf­klä­rung sei­tens der Ball­in­stadt­be­trei­ber über die Bedeu­tung der Ball­in­Stadt (Aus­wan­de­rungs­hal­len) in frü­he­rer Jah­ren, wo Men­schen aus ihrer aus­weg­lo­sen Situa­ti­on in Euro­pa ihr Heil durch Aus­wan­de­rung in ande­ren Län­der such­ten, über­wie­gend nach Nordamerika. 
Wie die Faust aufs Auge pass­te da die kei­ne Thea­ter-Auf­füh­rung von über­wie­gend Migra­ti­ons-Kin­dern, auch Boots­flücht­lin­gen, die Sze­nen aus dem Thea­ter­stück „Die Horn­köp­pe gehen ins Exil“ auf der impro­vi­sier­ten Büh­ne in Sze­ne setz­ten. Das Mot­to: Frü­her Aus­wan­de­rung aus Deutsch­land, heu­te Ein­wan­de­rung nach Deutschland. 
Sven j. Ols­son, sozu­sa­gen der Horn­kopp sorg­te für den rei­bungs­lo­se Ablauf. 

Groß war der Applaus des Publi­kums, spe­zi­ell, als ein mit­wir­ken­des Mäd­chen den Part ihrer erkrank­ten Freun­din mit über­neh­men muss­te, mit Erfolg. 

Klei­ne Snacks, Geträn­ke und die Möglichkeit,einen Teil der Ball­in­Stadt-Expo­na­te zu besich­ti­gen, run­de­ten das Eröff­nungs-Pro­gramm ab. 

Zum Thea­ter­stück: 

Die Horn­köp­pe gehen ins Exil 

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Die neue Pro­duk­ti­on der Horn­köp­pe ist in meh­re­rer Hin­sicht unge­wöhn­lich, auch wenn eigent­lich alles beim Alten bleibt. Hat­ten sich die Horn­köp­pe bis­her mit den Pro­ble­men von Woh­nungs- und Obdach­lo­sen beschäf­tigt, so grei­fen sie jetzt die Erleb­nis­se und Erfah­run­gen von Flücht­lin­gen auf – und haben damit erneut die Exis­tenz­ängs­te und die Sor­gen der Schwächs­ten der Gesell­schaft im Blick. Zu ihnen gehö­ren auch, und ganz beson­ders, die Kin­der und so ste­hen dies­mal neben den Horn­köp­pen auch Kin­der auf der Bühne. 

Die Geschich­ten, die alle erzäh­len, sind Geschich­ten von Flucht und Ver­trei­bung. Aber die Horn­köp­pe machen noch mehr. Sie span­nen den Bogen von heu­te nach ges­tern und so erle­ben die Zuschau­er in dem Stück „Die Horn­köp­pe gehen ins Exil“ zwei Flucht­be­we­gun­gen: die von Deut­schen nach Ame­ri­ka aus den letz­ten 200 Jah­ren, und die nach Deutsch­land heute. 

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Dabei tun sich erstaun­li­che Par­al­le­len auf: 

So wie frü­her Men­schen Deutsch­land auf Grund der poli­ti­schen Situa­ti­on ver­lie­ßen, so kom­men heu­te Men­schen aus genau die­sem Grund zu uns. So wie frü­her Men­schen Deutsch­land ver­lie­ßen, weil sie nichts zu essen hat­ten, so flie­hen heu­te Men­schen vor dem Hun­ger zu uns. 

So wie frü­her Men­schen Deutsch­land ver­lie­ßen, weil der Krieg das Leben bedroh­te, so leben heu­te unter uns Kriegs­flücht­lin­ge aus ande­ren Ländern.

Die Horn­köp­pe in ihrer neu­en Beset­zung geben allen Flücht­lin­gen, ganz gleich zu wel­cher Zeit, ganz gleich wohin und woher, eine Stim­me. Die Stim­me der Mensch­lich­keit, denn „den neu­en Nach­barn sagt man Guten Tag. Das gehört sich so.“ 

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