48 Stunden lang
Am zweiten Juni-Wochenende stand das ganze Viertel mal wieder unter dem Motto: „Listen to your Neighbourhood“. Zahlreiche Musiker und Musikerinnen – alle leben, proben oder arbeiten auf den Elbinseln – haben sich bei „48h Wilhelmsburg“ zum Auftrag gemacht, die verschiedensten Orte auf der Veddel, in Wilhelmsburg Mitte, Kirchdorf, Kirchdorf-Süd, Moorwerder, Georgswerder und dem Reiherstiegsviertel mit Musik zu beglücken und die Insel zum Klingen zu bringen.
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Klar, dürfen da auch die rasenden WIP Reporter nicht fehlen. Hier könnt ihr nun lesen, wie ich das Wochenende verbracht habe. Dass ich bei 138 Orten und 63 Acts keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebe, dafür darf ich hoffentlich Verständnis erwarten.
Los ging es am Freitag mit der Eröffnungsveranstaltung. Aufgrund eines plötzlichen Schauers, wurde die Rede von Dr. Francine Lammar vom Veddel aktiv e.V. in die Immanuelkirche verlegt. Sehr schade, wäre doch der eigentliche Platz vor Scotland Jard’s gewesen – DER Treffpunkt auf der Veddel. Dafür ist man in der Kirche aber bereits genau richtig für das Konzert der Weltkapelle Wilhelmsburg, die mit ihrem orientalisch angehauchten Cover von „Muss I denn zum Städtele hinaus“ Humor bewiesen haben.
Nachdem der Regen sich (zum Glück für den Rest des Wochenendes) verzogen hatte, fiel mir in der Poliklinik Veddel auf, wie gut besucht das Festival jedes Jahr ist. Der Auftritt der Bluegrass-Band Butts on Buckets, konnte ich nur noch durch das Fenster verfolgen. Spaß hat es trotzdem gemacht.
Danach gab es Beats von der Kanzel der Immanuelkirche mit Blowm & Maddin un de Maudefaadees. Die energiegeladene Live Show der beiden Rapper, wurde von dem arg dröhnendem Sound leider etwas überschattet. Kirchenschiffe sind akustisch doch eher für Orgelmusik ausgelegt und daher nicht ganz so leicht zu beschallen.
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Trotzdem war Rap auf Platt eine interessante Erfahrung und die drei haben eine tolle Show mit viel Action und Mitgrölen abgeliefert. Die Kirchen-Atmosphäre hätte allerdings auch ohne Bestuhlung in den vorderen Reihen gewirkt. Dann hätten vielleicht auch mehr Menschen zu NASTEA Nase und Paul PRIME getanzt, die den Abend für mich abgeschlossen haben.Am Samstag ging es nach einem ausgiebigen Frühstück im Schrebergarten – danke für den steten Beat im Hintergrund, liebes 39 aus 040 Team auf dem Parkhaus 🙂 – ins Reiherstieg Viertel.
Das Pakalolo in der Fährstraße hat sich mit seinem 48 Stunden Wilhelmsburg Special, Caipirinha to go, als idealer Treffpunkt herauskristallisiert.
Zentral gelegen und mit Verpflegung nach meinem Geschmack. Hier konnte man super seine Gang wiedertreffen. Außerdem gab es in der kleinen Bar Musik von der Singer Songwriterin Lia. Ihre experimentellen Klänge haben perfekt auf den Abend eingestimmt.
Einmal durch den Sanitaspark gebummelt und im Turtur bei einem schnellen Toilettengang den Pizzen beim Fliegen zugeguckt und schon hat man sich am Kleinod, am Ufer des Veringkanals unter Weiden wiedergefunden.
Auf der dort vertauten Schaluppe, einem zweistöckigen Floß, das als nicht-kommerzieller Freiraum genutzt wird, wurde es dann extrem tanzbar mit mit Philip and Friends. Ein bunter Haufen feierwütiger schwang an Deck und auch am Ufer das Tanzbein.
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Ein neuentdeckter Ort war dieses Jahr die Vogelhütte. Ein wunderschöner Innenhof mit Zugang zum Kanal und kreativer Dekoration – perfekt zum Schwofen an einem lauen Sommerabend. Hier überzeugte Max‘ Quintenzirkus im letzten Slot, den man zwischen den Wohnhäusern noch bespielen konnte.
Eine bunte Mischung von Elektro-Swing bis Weltmusik lud zum Tanzen ein. Und die hat sich besonders gut mit der leckeren Himbeer-Bowle vertragen, die aus den Garagen heraus angeboten wurde.
Das 48h Wilhelmsburg war auch 2017 wieder ein gelungenes Kulturspektakel. Man hatte das Gefühl, ganz Wilhelmsburg ist auf den Beinen und genießt das vielfältige Programm in vollen Zügen. Ein großer Dank hier nochmal an alle Organisatorinnen und Organisatoren. Sehr beeindruckend, was hier ganz ohne Eintritt auf die Beine gestellt wurde. Und da ganz bestimmt viele Unterstützer Armbänder verkauft und Spenden gesammelt worden sind, kann man sich jetzt bereits aufs nächste Jahr freuen – mit ganz vielen spannenden Konzerten und hoffentlich mit genau so viel Sonne.
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Foto: Jo Larsson
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Foto: Jan Linnemann
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Foto: Jan Linnemann
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