Frauenpower von der Elbinsel!

Unter dem Titel “Frau­en­power von der Elb­in­sel” stel­le ich inspi­rie­ren­de Frau­en von der Elb­in­sel vor. Über wen möch­tet ihr in der nächs­ten Aus­ga­be von WIP lesen? Schreibt mir ger­ne eure Vor­schlä­ge mit einer kur­zen Begrün­dung an johanna@wip-wilhelmsburg.de

Auf einen Kaffee mit Edina Müller

Edi­na Mül­ler ist erfolg­rei­che Pro­fi­sport­le­rin, Sport­the­ra­peu­tin und Mut­ter. Bei einem Kaf­fee haben wir dar­über gespro­chen, wie sie das alles unter einen Hut bringt und was den Was­ser­sport für sie beson­ders macht. 

Edi­na ist über einen glück­li­chen Zufall zum Pro­fi­ka­jak gekom­men. Eigent­lich hat­te sie ihre Kar­rie­re als Pro­fi-Roll­stuhl­bas­ket­ball­spie­le­rin been­det. Für ihren Video-Blog, in dem sie unter­schied­li­che Sport­ar­ten aus­pro­biert und sich dabei filmt, um ande­ren Roll­stuhl­fah­rern Mut zu machen, unter­schied­lichs­te Sport­ar­ten ein­fach mal aus­zu­pro­bie­ren, stieg sie ins Kajak. Nach ihren ers­ten wacke­li­gen Ver­su­chen sprach der Trai­ner sie dar­auf an, ob sie nicht mehr dar­aus machen wol­le. Das war im Jahr 2014 – und schon im dar­auf­fol­gen­den Jahr wur­de sie Vize-Welt­meis­te­rin und Vize-Euro­pa­meis­te­rin. Ein super schnel­ler Erfolg! Seit dem ist die Lis­te ihrer Erfol­ge als Para­ka­nu­tin stän­dig län­ger gewor­den: Euro­pa­meis­te­rin 2016, Welt­meis­te­rin 2016 und Vize-Welt­meis­te­rin 2019, Sil­ber bei den Paralym­pi­schen Spie­len 2016. Als Para­ka­nu bezeich­net man übri­gens den Pad­dels­port für Sport­ler mit kör­per­li­chen Ein­schrän­kun­gen oder Behin­de­run­gen. In Deutsch­land ist Para­ka­nu seit 2010 aner­kann­ter Wett­kampf­sport und seit 2016 ist der 200-Meter Kajak­sprint auch eine paralym­pi­sche Dis­zi­plin. Und in vie­len Ver­ei­nen wird Para­ka­nu inzwi­schen als Frei­zeit­sport angeboten. 

Am Para­ka­nu reizt Edi­na, dass es die Vor­tei­le von Ein­zel­sport hat, sie kann zu fle­xi­blen Zei­ten trai­nie­ren und ist nur für sich selbst ver­ant­wort­lich. Gleich­zei­tig ist die Kanu­fa­mi­lie sehr freund­schaft­lich. Ein wei­te­rer Plus­punkt ist, dass sie so viel Zeit auf dem Was­ser und drau­ßen ver­brin­gen kann, auch wenn man sich da im Herbst und Win­ter bei Ham­bur­ger Schmud­del­wet­ter auch mal ordent­lich durch­bei­ßen muss. Die gebür­ti­ge Köl­ne­rin hat es 2013 auf die Elb­in­sel ver­schla­gen. Auch wegen der Ähn­lich­keit zum Köl­ner Stadt­teil Nip­pes hat sie sich hier gleich zu Hau­se gefühlt. An Wil­helms­burg mag sie beson­ders die schö­nen Alt­bau­ten, das vie­le Was­ser, das Café Lie­be und den Deich. Und das kann wohl jeder hier gut verstehen!

Bei der WM in Ungarn in die­sem Som­mer wur­de Edi­na erneut Vize-Welt­meis­te­rin und hat sich für die Paralym­pi­schen Spie­le in Tokio 2020 qua­li­fi­ziert. “Das war der Wahn­sinn!” schwärmt die Halb-Unga­rin, die vor Ort die Men­ge hin­ter sich hat­te. Ihre Zeit von der letz­ten WM hat sie noch unter­schrit­ten und das, obwohl sie erst weni­ge Mona­te vor dem Wett­kampf nach der Geburt ihres klei­nen Soh­nes Liams im Janu­ar wie­der mit dem Trai­ning begin­nen konn­te. Seit­dem ist der klei­ne Strah­le­mann immer dabei – egal ob beim Trai­nings­la­ger in Süd­afri­ka oder beim Wett­kampf. (Und auch bei unse­rem Inter­view duf­ten Liam und auch mei­ne klei­ne Toch­ter Kla­ra natür­lich nicht feh­len.) Edi­na ist erleich­tert, dass Liam das alles so gut mit­macht, denn für Edi­na ist klar: “Liam steht natür­lich an aller­ers­ter Stelle!”.

Titelfoto@Matthias Buch­holz

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