Künstlerhaus in Neuhof

Schule Neuhof Foto@Honigfabrik

Neu­es Leben in alter Schule

In der Neuhöfer Schule entsteht ein Künstlerhaus

1916 nahm die Schu­le ihre Arbeit auf und Lisa Lang­behn wur­de hier ein­ge­schult. 1933 gab es Luft­schutz-Unter­richt. 1987 kam dann das end­gül­ti­ge Aus für die Schu­le auf Neu­hof. Ab 1990 dien­te sie eini­ge Zeit als Unter­kunft für Asy­lan­ten. Danach fiel das Gebäu­de, das inzwi­schen von der HPA ver­wal­tet wird, in einen seli­gen Dornröschenschlaf.

Meh­re­re Initia­ti­ven und Ver­ei­ne stell­ten Kon­zep­te vor, woll­ten den Leer­stand nut­zen, stie­ßen jedoch wei­test­ge­hend auf tau­be Ohren. Nun ist es dem Ver­ein Anker­kul­tur­platz mit einem schlüs­si­gen Kon­zept gelun­gen, die Räu­me anzu­mie­ten. Kurz vor dem 1. Mai wur­den die Ver­trä­ge unter­zeich­net und der Ver­ein bekam die Schlüssel.
2.400 Qua­drat­me­ter war­ten auf eine neue Nutzung.

Künst­ler, Kul­tur- und Krea­tiv­schaf­fen­de, zumeist Neu­bür­ger aus Wil­helms­burg, haben eine Men­ge Arbeit vor sich – und gro­ße Pläne.
Sie sehen sich nicht als Kon­kur­renz zum Ate­lier­haus, der Honig­fa­brik oder dem Bür­ger­haus. Zum einen bie­ten sie einer Künst­ler­initia­ti­ve Unter­schlupf, die sich schon vor ihnen für die­ses Objekt bewor­ben hat. Dazu kom­men das Kunst­camp vom MS Dock­vil­le und die Künst­ler­com­mu­nities aus der Jaf­fe­st­ra­ße und dem Fähr­stieg. Die Kul­tur­be­hör­de unter­stützt den Verein.

Doch was soll nun wirk­lich vor Ort passieren?
Die Grup­pe plant The­men­räu­me für Musik, Kunst, Foto­gra­fie, dane­ben wird es eine Fahr­rad- und eine Holz­werk­statt sowie ein Ton­stu­dio geben. Auch Work­shops sind ange­dacht. Und für Kin­der? „Da ist im Moment noch nichts Kon­kre­tes in Pla­nung“, teil­te mir Ste­fan Mel­ke mit. Doch sei­ne klei­ne Toch­ter hat sich schon das Gelän­de ange­schaut und ist sich ganz sicher: „Da müs­sen Kin­der rein.“ Für das leib­li­che Wohl und, damit vie­le Inter­es­sier­te her­ein­schau­en sorgt eine Küfa, also eine Küche für alle und ein Cafe auf Spen­den­ba­sis. Das Kon­zept ist ansons­ten recht ein­fach: Das Haus steht für alle offen und kann von allen genutzt wer­den. Das hört sich ein­fach an, aber dahin­ter ste­cken dann jede Men­ge Orga­ni­sa­ti­on, Abspra­che und gen­sei­ti­ger Respekt.
Zunächst müs­sen aber die Ärmel hoch­ge­krem­pelt wer­den, um die Räu­me in den nächs­ten Wochen herzurichten.
Und einen Wunsch hat die Grup­pe auch noch. Sie brau­chen Spen­den, egal ob Sach- oder Geld­spen­den, auch hel­fen­de Hän­de sind gern gese­hen. Jeder, der Lust hat, kann mit­ma­chen. Die Tür ist offen.