„Ein Ort voller Lieblingsplätze…“

Kitaleitung Cordelia Schnell & Autor/Ideengeber Heinrich Benjes

Die 14.792,89€ Spende der WAHA an das SterniPark Kinderhaus Schönenfelder Straße

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… so stellt sich Cor­de­lia Schnell die denk­mal­ge­schütz­te Vil­la mit angren­zen­dem Gar­ten vor, als sie vor drei Jah­ren die Lei­tung im Ster­ni­Park-Kin­der­haus in der Schö­nen­fel­der Stra­ße übernimmt.

Dank ihres schier uner­schöpf­li­chen Enga­ge­ments, der tol­len Unter­stüt­zung durch ihr Team und mit Spen­den der WAHA Wil­helms­bur­ger Fuß­ball-Alt­her­ren- Aus­wahl von 1967 e.V., wird der Gar­ten nun völ­lig neu­ge­stal­tet: als natur­na­her Spiel­platz, auf dem die Kin­der „die Jah­res­zei­ten mit allen Sin­nen erspü­ren“ kön­nen. In den letz­ten drei Jah­ren haben die Erzie­her unter Cor­de­li­as Lei­tung im Gar­ten immer wie­der für Abwechs­lung gesorgt: Wei­den­ru­ten-Tipi, Matsch­kü­che, gefloch­te­ne Hecken – die Kin­der hel­fen schon beim Bau mit, ler­nen den Umgang mit Natur­ma­te­ria­li­en ken­nen und genie­ßen das Spiel im Freien.

Doch auch über die Gren­zen der Kita hin­aus schafft Cor­de­lia für die Klei­nen Berüh­rungs­punk­te mit Flo­ra und Fau­na. So initi­ier­te sie eine Tier­pa­ten­schaft für drei Zir­kus­tie­re, die von den Kin­dern einen Som­mer lang besucht, mit Äpfeln und Brot ver­sorgt und auf die­se Wei­se bes­ser ken­nen­ge­lernt wer­den konn­ten. Die­ser natur­na­he Ansatz des Kin­der- und Jugend­hil­fe­trä­gers Ster­ni­Park ist ein guter Weg, die Phan­ta­sie der Kin­der anzu­re­gen und gleich­zei­tig ihre Sprach­ent­wick­lung zu för­dern – in einer „Sprach­ki­ta“ ein beson­ders wich­ti­ger Aspekt. „Kin­der erzäh­len am liebs­ten selbst erleb­te Geschich­ten“, erkennt Cordelia.

Einen phan­ta­sie-anre­gen­den Raum für die­se Geschich­ten möch­te sie den Kin­dern täg­lich bieten.

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Kitalei­tung Cor­de­lia Schnell und Autor und Ideen­ge­ber Hein­rich Benjes

Die­ses Enga­ge­ment zahlt sich vor allem für die Kin­der aus: Jahr für Jahr wird das Ster­ni­Park Kin­der­haus als „Kita 21“ aus­ge­zeich­net. Die­se erfreu­li­che Ent­wick­lung bleibt auch Hol­ger Prisch­mann nicht ver­bor­gen. Jedes Jahr beglei­tet er als Bür­ger­na­her Beam­ter den Later­nen­um­zug der Kita und kennt daher das Haus und die Leiterin.

Hol­ger reg­te als Spen­den­aus­schuss-vor­sit­zen­der der WAHA an, in Spiel­ge­rä­te für den Gar­ten zu inves­tie­ren und trifft damit genau ins Schwar­ze. Cor­de­lia sieht ihre Visi­on in greif­ba­rer Nähe und beginnt mit der Pla­nung, wel­che mit dem Antrag auf Spen­den­gel­der aus dem WAHA Spen­den­topf beginnt. Alle 2 Mona­te trifft sich der Spen­den­aus­schuss der WAHA um ein­ge­hen­de Anträ­ge zu prü­fen, abzu­leh­nen oder eben anzu­neh­men. Die Anträ­ge müs­sen aus­führ­lich, begrün­det und eben sat­zungs­ge­mäß sein. Auch spielt die Dring­lich­keit bei der Ent­schei­dung eine gro­ße Rolle.

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Cor­de­lia ent­deckt bei ihrer Pla­nung dann Hein­rich Ben­jes‘ „Heil­sa­mes Durch­ein­an­der“ – eine Anlei­tung zur Schaf­fung „natur­na­her Frei­räu­me“. Begeis­tert nimmt sie Kon­takt zu dem Autor auf, lädt ihn in die Kita ein und tauscht mit ihm Ideen und Anre­gun­gen aus.

Für die pro­fes­sio­nel­le und nach­hal­ti­ge Umset­zung der Plä­ne wird die Fir­ma Bio­top enga­giert, deren Ent­wurf „Klet­ter­spaß & Was­ser­welt“ sie der Alt­her­ren­aus­wahl zukom­men lässt.

Noch am Tag der Spen­den­aus­schuss-Sit­zung kommt der Anruf: Die vol­le Sum­me von unglaub­li­chen 14.792,89€ für die Neu­ge­stal­tung wird von der Alt­her­ren­aus­wahl über­nom­men! So lie­ben wir Wil­helms­burg: Wo die rich­ti­gen Leu­te zusam­men­kom­men, ent­ste­hen wun­der­ba­re Din­ge! Bereits seit über 50 Jah­ren sam­melt die WAHA durch Bene­fiz­spie­le und Aktio­nen, Spen­den­gel­der für gehan­di­kap­te Kin­der der Elb­in­sel. Über 1.000.000 Euro Spen­den­gel­der konn­ten im Lau­fe der Jah­re ein­ge­setzt wer­den, um mit klei­nen und gro­ßen Pro­jek­ten das Leben der Kin­der im Stadt­teil Wil­helms­burg leich­ter und fröh­li­cher zu machen.

Das Pro­jekt „Klet­ter­spaß & Was­ser­welt“ ist auch für die WAHA ein außer­ge­wöhn­li­ches und auf­wen­di­ges Projekt.

So gro­ße Spen­den­sum­men zu ver­ge­ben, kommt nicht alle Tage vor. Im Rah­men des Som­mer­fes­tes wird der neu gestal­te­te Gar­ten am Frei­tag, 22. Juni 2018 um 15 Uhr fei­er­lich ein­ge­weiht – alle Kin­der, Eltern und inter­es­sier­ten Wil­helms­bur­ger sind herz­lich will­kom­men! Neben den neu zu bewun­dern­den Spiel­mög­lich­kei­ten gibt es wie in jedem Jahr tol­le Spiel­sta­tio­nen und köst­li­che Lecke­rei­en aus aller Welt.

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Heinrich Benjes Besuch im Kinderhaus

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Wie oft habe ich das schon erlebt: Da kommst du als Bera­ter für Frei­raum­ge­stal­tung in eine Schu­le oder in einen Kin­der­gar­ten und weißt schon in der ers­ten Minu­te, wie da der Hase läuft, ob er hinkt oder hoppelt.

Hier tanzt er: In der Schö­nen­fel­der Stra­ße in Wilhelmsburg!

Es geht schon bei der Begrü­ßung los. Ich brau­che den Weg von der S‑Bahn zum Kin­der­haus nicht zu suchen, die Kita-Lei­te­rin holt mich ab. Dann ein freund­li­cher Emp­fang mit einer Tas­se Kaf­fee und einem Stück Kuchen zwi­schen Getrip­pel und Getrap­pel und Tele­fon­klin­geln und Eltern­be­ra­tung mit Dol­met­scher-Hil­fe. Und über allem eine wohl­tu­en­de Gelassenheit.

Ich stei­ge die brei­te Trep­pe des alten Gebäu­des run­ter zum Spiel­ge­län­de – und stau­ne: Auf dem nur 30 x 20 Meter klei­nen Platz lau­fen und krab­beln und spie­len die Kin­der unter gro­ßen Bäu­men so fried­lich, dass einem alten Päd­ago­gen das Herz aufgeht.

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Bei genaue­rem Hin­se­hen erken­ne ich eini­ge der im Gelän­de mit Umsicht ver­teil­ten freund­li­chen „Spiel­be­glei­ter“: Eine ein­la­den­de Sitz­ecke neben dem alten Holun­der, eine ver­steck­te Nische beim Apfel­baum, ein Plätz­chen zum Bol­zen für den HSV-Nach­wuchs und – eine rie­sen­gro­ße Pfütze!

Und hier kommt die hohe Poli­tik ins Spiel: Da hocken neben­ein­an­der zwei drei­jäh­ri­ge Mäd­chen am Ran­de ihres Sees – das eine dun­kel, das ande­re hell – und fül­len behut­sam mit ihren Schäu­fel­chen Matsch in einen Eimer. Die­sel­ben Bewe­gun­gen! Die­sel­ben Gesich­ter! Die­sel­be Andacht!

Kön­nen wir, so geht es mir bei die­sem zau­ber­haf­ten Bild der Ein­tracht durch den Kopf, kön­nen wir aus dem See der Klei­nen nicht das Meer der Gro­ßen machen?

Was in einem freund­li­chen Kin­der­haus in Wil­helms­burg mög­lich und so selbst­ver­ständ­lich ist, könn­te das nicht auch im Haus der Welt­po­li­tik mög­lich und selbst­ver­ständ­lich sein?

Hein­rich Benjes

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Post an die WAHA

Lie­ber Hol­ger Prisch­mann, lie­ber Rüdi­ger Schaar,

an die­ser Stel­le erst ein­mal vie­len Dank für den Vor­schlag, dass Ihr unser Kin­der­haus Schö­nen­fel­der Stra­ße mit einer Spen­de unter­stüt­zen wollt. Das wär echt rich­tig klasse!

Aus die­sem Impuls her­aus sprach ich mit den Erzie­he­rin­nen, wel­che Spiel­ge­rä­te auf unse­rem Frei­ge­län­de sinn­voll sind und was noch wich­ti­ger ist, ich beob­ach­te­te wie­der ein­mal unse­re Kin­der: was weckt ihre Neu­gier, womit spie­len sie und was för­dert sie…

Dann las ich zwei Bücher von Hein­rich Ben­jes und nahm Kon­takt zu ihm auf. Er ist mit sei­nen 82 Jah­ren schon sehr lang in Sachen „lebens­fro­he, ein­fa­che und kin­der­freund­li­che Gestal­tung von Kin­der­gär­ten und Schu­len“ unter­wegs. www.holunderschule.de/holudabu.html

» Er stellt her­aus, dass Stei­ne, Find­lin­ge, Was­ser­lö­cher, Grä­ben, Baum­stäm­me und Wur­zeln die bes­ten Spiel­ge­rä­te für Kin­der sei­en. Ein mit Büschen begrün­tes und geglie­der­tes Gelän­de bie­te zudem vie­le Nischen und Rück­zugs­mög­lich­kei­ten, zumal es auf dem Gelän­de ruhi­ger wer­de. Und feh­len dür­fe natür­lich auch nicht eine gro­ße Sand­flä­che. Span­nend sei zu beob­ach­ten, was auf so einer frei­en Sand­flä­che in kur­zer Zeit alles ent­ste­he. Die Kin­der fin­gen dort an Häu­ser, gan­ze Dör­fer mit Stra­ßen zu bau­en, auch Tun­nel zu gra­ben, und gege­be­nen­falls zu über­le­gen, wie man einen sol­chen Tun­nel sta­bi­li­sie­ren könn­te „Dort wer­den Inge­nieu­re geboren“ 🙂

“… wie sie spie­len, so wer­den sie“ und so sprach ich mit Herrn Berg­mann und Herrn Klo­cken­bring von der Fir­ma Bio­top, die für uns einen Vor­schlag für eine Klet­ter- & Was­ser­welt ent­wi­ckel­ten. Die­ser erreich­te mich erst kurz vor Ostern, sodass ich den Kos­ten­vor­anschlag heu­te direkt an Euch weitergebe.

Falls Ihr mehr Details oder Infor­ma­tio­nen braucht (z.B. Ant­wor­ten bzgl. unse­rer Kin­der im Alter von 0–6 Jah­ren hin­sicht­lich Sprach­stands­er­he­bung, not­wen­di­ger Bewe­gungs­kom­pe­ten­zen oder zur Ver­tei­lung wie vie­le Kul­tu­ren in unse­rem Hau­se ver­tre­ten sind o.ä. ) bin ich hier per Mail oder gern mobil zu erreichen.

Wün­sche eine schö­ne kur­ze Woche und freue mich dar­auf, von Euch zu hören.

Herz­li­che Grüße
Cor­de­lia Schnell, Hausleitung

Kin­der­haus Schö­nen­fel­der Stra­ße 5 21109 Hamburg

 

Weshalb ist Kletterspaß & Wasserwelt besonders in unserem Kinderhaus wichtig?

Von unse­ren fast hun­dert Kin­dern haben wir einen Migra­ti­ons­an­teil von 98%, d.h. die­se Kin­der ler­nen Deutsch als Zweit­spra­che. Für sie ist es, je nach Ein­tritts­al­ter bei ihrer Ein­ge­wöh­nung in eine Kita-Grup­pe, eine beson­de­re Her­aus­for­de­rung Deutsch zu ler­nen und sich unter­ein­an­der mit Wor­ten aus­zu­drü­cken und somit ver­ständ­lich zu machen. Auf­grund der ver­schie­de­nen Kul­tu­ren und je nach Eltern­haus wer­den außer­dem unter­schied­li­che Erzie­hungs­sti­le sicht­bar, d.h. in wel­chem Maße sich die Fami­li­en mit ihren Kin­dern beschäf­ti­gen, wenn sie nicht hier in der Kita sind. Für vie­le sind ein Spa­zier­gang in der Natur und damit ver­bun­de­ne Erfah­run­gen eher die Aus­nah­me, erst recht bei Wind und Wetter.

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Kinder 1- Foto@KitaSterniPark

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[one_half_last] Kinder 2- Foto@KitaSterniPark

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In kei­nem ande­ren Lebens­al­ter spielt jedoch Bewe­gung eine so gro­ße Rol­le wie in der Kind­heit. Sie zählt zu den ele­men­ta­ren Aus­drucks­for­men von Kin­dern und ist Kenn­zei­chen ihrer Lebens­freu­de und Vita­li­tät: Kin­der ren­nen und sprin­gen, schau­keln und balan­cie­ren, wo immer sie dazu Gele­gen­heit haben. Dies tun sie aus Lust an der Tätig­keit und den damit ver­bun­de­nen Emp­fin­dun­gen, aber auch aus Inter­es­se an Din­gen, mit denen sie umge­hen und deren Funk­ti­ons­wei­sen sie ken­nen­ler­nen wol­len. Zu wenig Bewe­gung, feh­len­de Fin­ger­fer­tig­keit, kei­ne Eltern als Vor­bil­der und moder­ne Gerä­te wie Smart­pho­nes und Tablets füh­ren dazu, dass vie­le Kin­der nicht mal mehr gera­de rück­wärts­ge­hen oder frei­hän­dig auf einem Bein ste­hen kön­nen. Auch Auf­ga­ben, die Fin­ger­fer­tig­keit erfor­dern, wie etwa einen Faden ein­fä­deln oder eine Schlei­fe am Schuh bin­den, sind meist nicht mehr nötig durch Klett­ver­schlüs­se und Druck­knöp­fe. Dadurch prä­gen sich Grob- und Fein­mo­to­rik nicht mehr gut aus.

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Wie kön­nen wir im Kin­der­haus dar­auf einwirken?

Frü­her haben Kin­der viel drau­ßen gespielt, sind rum­ge­hüpft und auf Bäu­me geklet­tert. Holen wir doch ein­fach die­se Bedin­gun­gen zu uns, indem wir auf dem Frei­ge­län­de natur­na­he Bedin­gun­gen schaf­fen: „Klet­ter­spaß & Was­ser­welt“ lädt die Kin­der ein, auf Stäm­men, Podes­ten, Kokostam­pen und Hüpf­pol­lern zu balan­cie­ren, zu hüp­fen, drun­ter zu klet­tern, oben drauf zu spie­len, rein­zu­krab­beln, sich zu ver­ste­cken, aus­zu­ru­hen, im Mod­der zu spie­len, zu schip­pen, zu bud­deln, Schiff­chen zu bau­en, Din­ge sin­ken oder schwim­men zu lassen..

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Was ist unser Beitrag?

Vor 3 Jah­ren fing ich mit unse­rer Crew an, das Außen­ge­län­de unse­res Kin­der­gar­tens Stück für Stück natur­nah und damit leben­di­ger zu gestal­ten, denn natur­na­he Gestal­tung bringt Bewe­gung. So ent­stan­den bereits mit Bord­mit­teln, per­sön­li­chem Ein­satz und gemein­sam mit den Kin­dern ein Wei­den­ti­pi, eine Sand­land­schaft und eine klei­ne Wei­den­ni­sche. Dies ist natür­lich nur ein Trop­fen auf den hei­ßen Stein, doch immer­hin ein Anfang – denn wenn etwas zum Spie­len ein­lädt, dann sind es Stö­cker und Stei­ne. Hier geht es ums Füh­len und Begrei­fen. Die­ses natur­na­he Frei­ge­län­de wird in den ein­zel­nen Grup­pen mit Pro­jek­ten und Expe­ri­men­ten ergänzt.

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In unse­rem Haus arbei­ten wir außer­dem als Sprach­ki­ta nach den Grund­sät­zen von KITA 21 – das bedeu­tet, wir schaf­fen Räu­me für mehr Bewe­gung, ent­wi­ckeln stets auf Neue Impul­se für Sprach­an­läs­se und Mög­lich­kei­ten für nach­hal­ti­ge Bildung:

„Auf die Plät­ze, fer­tig, los!“

Cor­de­lia Schnell,
Ein­rich­tungs­lei­te­rin des Ster­ni­Park Kin­der­hau­ses Schö­nen­fel­der Straße