Unvergleichlich spartenlos

Fotos@Klaus Schmidt

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Ein Inter­view mit Valen­ti­ne & The True Believer(s)

Mein ers­ter Kon­takt mit der Musik von Valen­ti­ne & The True Belie­vers kam recht kurz­fris­tig zu Stan­de. Eine Anfra­ge per Mail schick­te mich in die Wil­helms­bur­ger Honig­fa­brik, zu einem Inter­view mit einer Band, des­sen Namen ich nicht kann­te. Eine kur­ze Zeit spä­ter saß ich im Café PAUSE, in der HoFa. Ich war sehr früh und beob­ach­te­te die ers­ten Anwe­sen­den. Ein paar Tische waren schon besetzt. Am Tre­sen saßen zwei Gäs­te und lausch­ten dem Sound­check einer Stim­me und einer Gitar­re. Ich lies mich in einer Ecke nie­der, lehn­te mich ent­spannt zurück und lausch­te eben­falls. Ich genoss die ers­ten Klän­ge. Ein kur­zer Abriss der Musik­stü­cke, die das Publi­kum durch dem Abend füh­ren soll­ten. Ein Mix aus ver­schie­de­nen Musik­rich­tun­gen, ver­schie­de­nen Spra­chen und wech­seln­den Emo­tio­nen. Ich muss geste­hen, ich freu­te mich schon auf den kom­plet­ten Abend.

Vor dem Ver­gnü­gen ein wenig Arbeit. Wobei ich bei die­sem Inter­view wirk­lich nicht von Arbeit spre­chen möch­te. Ein klei­ner Tisch in einer gemüt­li­chen Ecke des Café´s. Ich sit­ze nun zusam­men mit Valen­ti­na Siem­sen und Mal­te Lem­ke. Die Stim­mung ist aus­ge­spro­chen ent­spannt und locker.

WIP: Zuerst die Fra­ge; Was ver­bin­det euch mit Wilhelmsburg?

V&TTB: Valen­ti­na und Mal­te leicht stolz im Ton, fast gleich­zei­tig; Wir woh­nen hier! Die Band kommt aus Süder­has­tedt, Ham­burg, Ber­lin und Dith­mar­schen. Der Ham­bur­ger Teil der Band, das sind Wir.

WIP: Nun wohl die klas­sischs­te Fra­ge. Wie seit ihr auf euren Namen, Valen­ti­ne & The True Belie­vers, gekommen?

V&TTB: Die Ant­wort kommt mit einem Lachen; Wir hie­ßen zu Anfang auch anders. Da waren schlim­me Namen dabei. Die­ser Name ist eher eine Hom­mage an die Soul­bands der 60er und 70er Jah­re. Es gab vie­le &-Bands zu der Zeit. Und ich hei­ße Valen­ti­na. Mitt­ler­wei­le sind wir seit sechs Jah­ren als Band unter die­sem Namen unter­wegs. Als Duo tre­ten wir auch auf. Zu zweit nen­nen wir uns dann Valen­ti­ne & The True Belie­ver. Da neh­men wir das S ein­fach weg.

WIP: Ihr seit auf jeden Fall viel unter­wegs und kommt weit her­um. Auf­trit­te und Stra­ßen­mu­sik in Spa­ni­en, Frank­reich und Norddeutschland.

V&TTB: Ja, … Momen­tan ver­su­chen wir nicht so weit zu fah­ren. Wir wer­den dies Jahr unter ande­rem nach Dort­mund und Frank­furt fah­ren. Dort haben wir fes­te Gigs. Zur Stra­ßen­mu­sik; Wenn es so Mega kalt ist, macht das ein­fach kei­nen Spaß. Im Som­mer ist es ein­fach viel schö­ner. Die Stra­ßen­mu­sik hat uns vie­le Auf­tritts­an­fra­gen beschert. Wir sind häu­fig enga­giert wor­den mit der Aus­sa­ge „Ich habe euch neu­lich an der Küs­te gese­hen, wollt ihr nicht auf mei­ner Hoch­zeit Musik machen?“

WIP: „Unver­gleich­lich Spar­ten­los.“ Ich habe die­se Text­zei­le auf eurer Web­sei­te gefunden.

V&TTB: Die Ant­wort kommt wie­der mit einem Lachen. Die Geschich­te zum Namen. Wir woll­ten eigent­lich Soul­mu­cke machen. Es führ­te aber irgend­wie dazu, das wir alle mög­li­chen Spar­ten aus­pro­biert haben. Wir sin­gen in deutsch, eng­lisch, fran­zö­sisch und platt­deutsch. Es gab intern immer die Aus­sa­ge; Fünf Lie­der in die glei­che Rich­tung, wer will das den hören, das ist doch Mega lang­wei­lig. Das ein­zi­ge was ich unter­schrei­ben wür­de ist, daß es etwas mit POP ist. Du kannst alle mög­li­chen Wor­te dran­hän­gen, aber über­all kommt POP drin vor.

WIP: Das ers­te was ich von euch gehört habe war platt­deutsch. War platt­deutsch von vorn her­ein in eurem Repertoire?

V&TTB: Nein, … war es nicht. Wir hat­ten erst vor drei Jah­ren damit ange­fan­gen. Das lag auch mit dar­an das wir zu der zeit viel im nord­deut­schen Raum unter­wegs waren. Dort wur­den wir regel­mä­ßig dar­auf ange­spro­chen, ob wir auch platt­deut­sche Lie­der spie­len kön­nen. „Ihr spielt eng­lisch, deutsch, fran­zö­sisch, aber kein platt­deut­sches Lied.“ Wir fin­gen dann an eini­ge unse­rer Lie­der zu über­set­zen, …anfangs noch mit Wör­ter­buch. Ein paar aus der Band spre­chen ein wenig platt­deutsch. Ande­re ver­mis­sen es, dies zu können.

WIP: Die Zeit wird knapp. Das Café füllt sich lang­sam. Die letz­te Fra­ge an euch. Wird es bald eine neue Plat­te geben?

V&TTB: Ja, .. Die neue Plat­te kommt im April raus. Der Titel ist zur zeit noch in Arbeit. Dazu hat­ten wir letz­tes Jahr ein Crowd­fun­ding-Pro­jekt erfolg­reich rea­li­siert. Das damit „ein­ge­nom­me­nen“ Geld haben wir in eine qua­li­ta­tiv bes­se­re Pro­duk­ti­on gesteckt. Wir freu­en uns sehr und sind uns sicher, dass euch das Album genau­so gut gefal­len wird, wie uns.

WIP: Vie­len Dank euch Zweien.

Fei­er­abend. Valen­ti­na und Mal­te ste­hen schon auf der Büh­ne. Ich mache noch ein paar Fotos und mische mich unter die Gäs­te. Das Café ist gut besucht, die Musik beginnt und ich setz­te mich gut gelaunt an irgend­ei­nen frei­en Platz. Bei einem Auf­tritt einer Band, des­sen Namen ich jetzt kenne.

 

V&TTB im Inter­net unter www.superreligion.org

Klaus.Schmidt@WIP   –   www.facebook.de/wilhelmsbook