Ähh, warum eigentlich?
Wilhelmsburg ist ein Hamburger Stadtteil und gehört zum Bezirk Hamburg-Mitte. Vom Stübenplatz bis zum Hauptbahnhof sind es nur 10 Kilometer. Er ist der flächenmäßig größte Stadtteil und hat die sechstgrößte Einwohnerzahl. Zusammen mit Veddel, Steinwerder und Kleiner Grasbrook liegt Wilhelmsburg zwischen den beiden großen Elbarmen Norderelbe und Süderelbe-Köhlbrand. Diese Stadtteile bilden mehrere Elbinseln. Veddel und Wilhelmsburg haben ihre eigenen Deiche. Die Elbinsel Hohe Schaar gehört auch dazu. Wenn man das gesamte Inselareal mit der Form eines Fisches, wie z.B. der Scholle, vergleicht, wäre die Hohe Schaar der Schwanz. Das Gesamtgebilde zwischen Norder- und Süderelbe wird auch als eine große Insel aufgefasst, weil man die Übergänge zwischen den Einzelinseln schwerer erkennen kann. Die häufige Behauptung, Wilhelmsburg sei die größte Flussinsel Europas oder die größte bewohnte Flussinsel Europas, ist falsch. Jedoch ist Wilhelmsburg die größte Elbinsel und auch die größte Binneninsel Deutschlands. Bemerkenswert ist, dass die Stadtteile Steinwerder und Kleiner Grasbrook etwa 90 % des Hamburger Freihafengebietes ausmachen. Das Gebiet umfasst etwa 7 x 7 Kilometer, also gut 50 Quadratkilometer, die Größe des offiziellen Stadtteils Wilhelmsburg beträgt etwa 35 Quadratkilometer.
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Die längste Distanz, von der Gabelung der Unterelbe im Südosten Wilhelmsburgs (der Bunthäuser Spitze) bis zum Köhlbrandhöft im Nordwesten, beträgt rund 13 Kilometer (Luftlinie). 1672 erwarb Georg Wilhelm von Braunschweig-Lüneburg-Celle drei große Elbinseln. Er und sein Bruder Ernst August in Hannover vereinbarten die Hochzeit von Georgs Tochter, der Wilhelmsburger Reichsgräfin Sophie Dorothea, mit Ernst Augusts Sohn, Georg Ludwigs im Jahre 1675. Mit Liebe hatte diese Verbindung nichts zu tun. Die 16-Jährige Gräfin und ihr Vetter fügten sich in den Willen ihrer Väter. Ziel war es, die Länder und Kronen in der Familie zu halten. Zum Herrschaftsgebiet von Brautvater Georg Wilhelm gehörten die drei Inseln Stillhorn, Georgswerder und Reiherstieg- Rotehaus. Er ließ sie zusammen eindeichen und die so entstandene Gesamtinsel nach Art der Herzöge Wilhelmsburg benennen. Es war ein fürstliches Hochzeitsgeschenk an die eigene Tochter. Die längste und eine der wichtigsten Straßen erinnert heute noch als Georg-Wilhelm-Straße an den Gründer. Die junge Herzogin kann sich ihres Titels und ihres Besitzes jedoch nicht lange freuen. Die erzwungene Ehe scheitert trotz der Geburt zweier Kinder. Georg Ludwig ist mehr an seinen zahlreichen Mätressen interessiert als an seine Gattin. Sophie Dorothea flieht in die Arme eines anderen Mannes. Die leidenschaftliche Liebesbeziehung zu Phillipp Christoph Graf Königsmark endet allerdings tragisch. Das Verhältnis wird entdeckt, der Graf getötet, und Sophie Dorothea kommt ins Schloss Ahlden, wo sie die 32 Jahre bis zu ihrem Tod im Jahre 1726 gefangen gehalten wird.
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Die Geschichte der unglücklichen Gräfin von Wilhelmsburg ist in kaum einem Buch verzeichnet.. Ihre Kinder jedoch werden berühmt: Der Sohn besteigt als Georg II. von England den Königsthron, die Tochter heiratet Preußens Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I. und gebiert ihm einen Sohn, der als Friedrich der Große Geschichte schreibt. 1811 und 1814 war Wilhelmsburg ein Kanton (Bezirk) des Amts Hambourg, danach Teil des Königreiches Hannover. 1925 wurde es aus dem Landkreis Harburg herausgelöst und zum Stadtkreis. 1927 wurde der Stadtteil mit dem benachbarten Harburg zum Stadtkreis Harburg-Wilhelmsburg vereinigt, und somit zur Großstadt. Durch das Groß-Hamburg-Gesetz wurde Harburg-Wilhelmsburg 1937, also zur Zeit des Dritten
Reichs, zusammen mit anderen Gemeinden Preußens in dem „Lande Hamburg“ eingegliedert und beide verloren 1938 ihre Selbstständigkeit. 1951 wurde Wilhelmsburg Stadtteil des Bezirkes Harburg und 2008 aus dem Bezirk Harburg ausgegliedert und dem Bezirk Hamburg-Mitte zugeordnet. (Quelle: Wikipedia)
PS: Tolle Modelle von der Insel gibt es in der BSU (Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt) an der Mengestraße, und auf dem IBA Dock auf der Veddel zu bestaunen und Danke an Peter Pforr von www.alt-wilhelmsburg.de für die historischen Hintergründe und Bilder!