Frieden versetzt in Unruhe

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Zur Per­son:
Anja Blös ist für fünf Jah­re Regio­nal­pas­to­rin auf Wil­helms­burg und mit der Ver­net­zung in den Stadt­teil und der Ent­wick­lung von Pro­jek­ten beauf­tragt. Sie lebt seit Okto­ber in Wil­helms­burg, erkun­det den Stadt­teil und freut sich auf inspi­rie­ren­des Miteinander.
Kon­takt:
bloes.wilhelmsburg@kirche-hamburg.de

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Das heim­li­che Leb­ku­chen­es­sen im Sep­tem­ber, die über Wochen schwei­fen­den Über­le­gun­gen, wel­ches Geschenk passt, das Sam­meln von Rezep­ten für ein Weihnachtsessen.

Wer in unse­ren Brei­ten­gra­den lebt, egal wel­cher Reli­gi­on oder ob man das Getö­se drum­her­um als reli­giö­sen Schnick­schnack ablehnt. Schnell schwappt weih­nacht­li­cher Tru­bel über. Zu prä­sent ist das gro­ße Weih­nachts­ge­schäft. Viel lie­ber wäre mir aller­dings, wenn nicht die Geschäf­te­ma­che­rei, son­dern wenn uns die weih­nacht­li­che Bot­schaft in Unru­he ver­setzt. Got­tes Idee, auf Erden klein anzu­fan­gen – mit einem Baby in der Krip­pe, ist ja recht eigen­wil­lig. Zudem ver­bin­det Gott die arm­se­li­ge Geburt im Stall mit dem gro­ßen Ver­spre­chen „Frie­de auf Erden“. Da steckt Dyna­mik drin.

Dann erfah­ren auch noch Hir­ten als Ers­tes von der Geburt Jesu und sind schlicht überrumpelt. Die Hir­ten leb­ten ja ziem­lich ver­armt. Ihr gesell­schaft­li­ches Anse­hen ging gegen null. Erst als die Engel in der Hei­li­gen Nacht zu ihnen auf das ent­le­gens­te Feld kamen, erleb­ten sie: Vor Gott zählt jeder Mensch. Das änder­te ihr Leben. Die Engel verkündeten ihnen die Idee Got­tes mit den Men­schen: „Frie­de auf Erden“.

Beim christ­lich-mus­li­mi­schen Frie­dens­ge­bet in Wil­helms­burg haben das bei­de Reli­gio­nen vor ein paar Wochen bekräf­tigt. Gott ist ein Gott des Frie­dens. Die­se uralte Hoff­nung ist stark. Ich stel­le mir vor, dass die Flüchtlinge aus den Kriegs­ge­bie­ten, die zu uns kom­men, die­sen Frie­dens­wunsch von Her­zen tei­len. In allem glau­be ich, Frie­den braucht Unru­he, um erlebt zu wer­den. Frieden
braucht Begeg­nun­gen und Ver­ständ­nis, braucht Streit und gute Ideen. So wünsche ich allen eine fro­he weih­nacht­li­che Stim­mung, die überschwappen möge. Es beginnt schon im Klei­nen – in der direk­ten Nach­bar­schaft, in den Quar­tie­ren, in Wil­helms­burg. So Gott will.

Ihre Pas­to­rin Anja Blös

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