Gudrin Eisele Niethus (PSV Hamburg-Bergstedt e.V.) auf Demon VH Lindenhof
(Fotograf: Foto Putfarcken, Geesthacht)
Das Reitturnier auf der Elbinsel im 36. Jahr
Im 36. Jahr hatte sich das Traditionsturnier des Reit- und Fahrverein Wilhelmsburg-Kirchdorf gegen starke Konkurrenz durchzusetzen. Gleich drei andere Vereine in der Nähe hatten eigene Turniere am gleichen Wochenende angesetzt. Als Reaktion hatten die Wilhelmsburger Reiter bereits im Vorfeld die Startmöglichkeiten deutlich erweitert. Die Strategie hatte Erfolg und mit 1487 reservierten Startplätzen in Dressur und Springen wurde trotz der Konkurrenz nahezu das Vorjahresergebnis erreicht. Auf der Teilnehmerliste finden sich Teilnehmervereine wie St. Peter Ording und Timmendorfer Strand, das Einzugsgebiet reicht von der Heide bis zur Nord- und Ostseeküste.
Eigens für das Turnier wurde kurz vorher noch der Boden der Reithalle komplett erneuert, um beste Bedingungen für die Gäste zu bieten. Das Wetter machte aber erst mal einen Strich durch die Rechnung. Am Turnierwochenende hieß es für die Helfer früh am Morgen vor Beginn noch schnell alle mit anzupacken. Nach starken Regengüssen mussten einige Abreiteplätze erst noch vom Wasser befreit werden und die Zufahrtswege zum Parkplatz mit Sand zusätzlich befestigt werden. Die Wilhelmsburger hatten dabei noch Glück mit dem Wetter. Andere Turniere wie in Lamspringe (Niedersachsen) mussten aufgrund unbereitbarer Plätze ganze Turniertage absagen. Auf den Classics dagegen fanden fanden sich ab Mittag zahlreiche Zuschauer auf den Bänken rund um den Turnierplatz ein und verfolgten bei entspannter Stimmung das Geschehen am Samstag sogar bei bestem Sommerwetter. „Es macht sich langsam bemerkbar, das wir vor zwei Jahren den Eintritt kostenfrei gemacht haben. Das scheint sich in der Umgebung herumzusprechen. Wir sehen jedes Jahr mehr Fahrräder auf dem Gelände“ meint Turnier-Chef Yves Harms.
Liebling der Zuschauer war wie immer die Führzügelklasse mit dem Kleinsten Reitern am Sonntagmittag. Sportlicher Höhepunkt war am Sonntagnachmittag das Springen der Klasse M** mit Siegerrunde. Es gab nur zwei Ritte mit Null Fehlern, und zwar von der Erstplatzierten Julia Dinther (PSG Hof Nordpol) auf Cabron und dem zweitplatzierten Arno Heitmann (RFV Vierlande) auf Chicago. Seit Kurzem können auch die Gastgeber im Springen in dieser Klasse mit einer Nachwuchshoffnung wieder mitreden. Saskia Ciampa auf Maurice erritt dort einen vierten Platz. Es ist lange Jahre her, das zuletzt ein Wilhelmsburger Reiter im Springen auf diesem Niveau mithalten konnte.
Am Abend gab es noch einen Anlass für viel Applaus bei der Ehrung der Chef-Richterin Yvonne Schepkowski (78 Jahre), die auf den Classics nun schon im 30. Jahr im Einsatz ist. Sie ist eine der aktivsten Richterinnen im Norden und absolviert jedes Jahr ein enormes Pensum mit Turnieren an fast jedem Wochenende und zusätzlich noch Reitabzeichenprüfungen unter der Woche. Ihr Gesicht ist in von vielen Turnierplätzen in Norddeutschland nicht wegzudenken. Ihr Markenzeichen, der rote Hut, hat ihr in Reiterkreisen den liebevollen Spitznamen „Rotkäppchen“ eingetragen.
„Dieses große Engagement wollen wir würdigen.“ betont Yves Harms. „Wir selbst organisieren dieses Turnier mit einem Team von nur knapp zwei oder drei Dutzend ehrenamtlichen Helfern. Von diesem Engagement lebt unser Sport.“
Während der Abbau noch läuft beginnen bereits die Planungen für 2017, der Termin ist bereits wieder für das dritte Juniwochenende festgelegt. Die Ergebnisse des Wochenendes hat der Veranstalter auf seiner Turnierseite www.kirchdorf-classics.de veröffentlicht.