Der Stadtteil spricht!

Wilhelmsburg macht TV-Programm

Auf dem Gelän­de der Zinn­wer­ke tref­fe ich den Wil­helms­bur­ger und Video­jour­na­lis­ten Jona­than Mis­ke. Als Cut­ter des Doku­men­tar­films „Die Wil­de 13“ inter­es­siert er sich beson­ders für den Zuwachs an Medi­en in Wilhelmsburg.

Ich habe gehört, dass Wil­helms­burg ein eige­nes TV-Pro­gramm bekommt. Wie ist die­se Idee ent­stan­den? Wer sind die Initiatoren? 

Initi­iert wur­de das Pro­jekt vom „Kon­spi­ra­ti­vem Kul­tur­kol­lek­tiv“, ver­tre­ten durch Eva Stein­dorf, Mar­co Anto­nio Reyes Lore­do und mich, Jona­than Mis­ke. Die Idee hat­ten wir alle drei zusam­men, da wir fest­stell­ten, dass im Stadt­teil unge­heu­res Poten­zi­al da ist, dar­über zu berich­ten. Es gibt sehr vie­le Men­schen, die über die­sen Stadt­teil infor­mie­ren möch­ten und das auch schon tun. Es gab aber noch kein Ange­bot, die­se Bericht­erstat­tung über Beweg­bil­der zu machen. Dem wol­len wir Abhil­fe schaf­fen, indem wir den Men­schen im Stadt­teil die Mög­lich­keit geben, sich an das The­ma Video her­an­zu­tas­ten. Wir haben auch ein paar wirt­schaft­li­che Pro­jek­te mit unse­rer Pro­duk­ti­ons­fir­ma. Des­halb ist die­ses TV-For­mat unse­re Art und Wei­se dem Stadt­teil etwas zurückzugeben.

Wel­che Inhal­te soll das neue Medi­um ausstrahlen? 

Das For­mat ist noch sehr offen und hat auch noch kei­nen Namen. Ich nen­ne es bis­lang Fern­seh­re­dak­ti­on, weil ich mit den Wil­helms­bur­gern, die beim ers­ten Tref­fen dabei sind, ver­su­chen wer­de, gemein­sam einen Namen zu fin­den. Vor­ge­stellt haben wir uns kur­ze Bei­trä­ge, Nach­rich­ten, Repor­ta­gen oder Kom­men­ta­re. Es kann wit­zig sein, aber auch ernst­haft. Die Men­schen die hier mit­wir­ken möch­ten, haben alle unter­schied­li­che Inter­es­sen und Vor­er­fah­run­gen. Es gibt wel­che, die auf Pro­ble­me im Stadt­teil auf­merk­sam machen möch­ten, ande­re wie­der­um, die ger­ne einen sar­kas­ti­schen Kom­men­tar abge­ben wol­len. Ziel ist es, das alles unter einen Hut zu brin­gen und in einer gemein­sa­men Sen­dung zusam­men­zu­füh­ren. Die­se soll aus meh­re­ren klei­nen Bei­trä­gen bestehen und je nach Anzahl der­sel­ben 15 bis 20 Minu­ten betra­gen. Das For­mat wird ab Sep­tem­ber pro­du­ziert und ein­mal im Monat bei Tide TV und online aus­ge­strahlt wer­den. Natür­lich muss das Pro­jekt auch finan­ziert wer­den. Des­halb suchen wir für 2015 noch Förderer.

Inwie­weit sind die Wil­helms­bur­ger auf­ge­for­dert das Medi­um mitzugestalten?

Ich streue die Mit­te­lung über das neue For­mat breit und schrei­be diver­se Men­schen per­sön­lich an. Damit erhof­fe ich mir einen guten Mix von Leu­ten, die Inter­es­se haben sich mit Medi­en zu beschäf­ti­gen. Jour­na­lis­ti­sche Erfah­run­gen oder tech­ni­sche Kennt­nis­se sind kei­ne Vor­aus­set­zung für die Teil­nah­me. Die Redak­ti­ons­mit­glie­der haben die Chan­ce kos­ten­lo­se Schu­lungs­kur­se in den Berei­chen Redak­ti­on oder Tech­nik zu besu­chen. Die Wil­helms­bur­ger sind ein­ge­la­den sich alles mal anzu­schau­en und mit­zu­ma­chen. Das ers­te Redak­ti­ons­tref­fen fin­det am 26.8. um 18:30 Uhr im Media Dock statt (Neu­en­fel­der Stra­ße 106).

Wie den­ken Sie über den Ein­fluss der Medi­en auf den Stadtteil?

Wil­helms­bur­ger Medi­en haben einen gro­ßen Ein­fluss auf Wil­helms­burg. Ich bin der Mei­nung, dass man sich immer mehr ins Loka­le zurück­zieht. Das heißt, Wil­helms­bur­ger wer­den eher Nach­rich­ten kon­su­mie­ren die von Wil­helms­burg han­deln. Ein­fach weil die­ser Lokal­be­zug immer stär­ker aus­ge­prägt ist. Von daher glau­be ich, dass die Reso­nanz ganz gut sein wird auf das Projekt.